Die Lebensgeschichte der Autorin liest sich teilweise selbst wie ein Roman. Nach der Trennung von ihrem ersten Mann lebte Joanne Rowling eine Zeitlang von Sozialhilfe. Sie war allein erziehend und schrieb überwiegend in Cafés in Edinburgh – die Romanreihe rund um den jungen Zauberer Harry hatte sie mehr oder weniger fertig im Kopf, seit ihr die Idee während einer um vier Stunden verspäteten Zugreise gekommen war. Vieles ist brillant erfunden, aber auch eigene Erfahrungen flossen ein: Das Schulleben in Hogwarts spiegelt – minus der Zauberei – die Atmosphäre an englischen Schulen der 1970er Jahre. Die „Dementoren“, die alle Lebensfreude aus ihren Opfern saugen, sind sehr eingängige Symbolfiguren für Depressionen, an denen die Autorin eine Zeitlang litt. Joanne Rowling (die Initialen J.K. nahm sie auf Rat ihres Verlegers an, der meinte, ein geschlechtsneutraler Autorenname würde bei Jungen und Mädchen gleichermaßen gut ankommen) ist sozial und politisch engagiert und macht sich unter anderem für allein erziehende Mütter und Väter stark. Sie legt sich konsequent mit der Klatschpresse an, hütet ihr Privatleben (inzwischen ist sie Mutter dreier Kinder) und setzte sich vor dem schottischen Referendum für einen Zusammenhalt des Vereinigten Königreiches ein. Die Autorin hat auch bereits drei Bücher für Erwachsene geschrieben, teils unter Pseudonym, das aber nicht lange geheim blieb.
Wir wünschen der mutigen, fantasievollen und unerschrockenen Schriftstellerin ein glückliches neues Lebensjahr und „many happy returns“ – noch viele schöne Geburtstage! Und natürlich eine zauberhafte Feier.